Eine dauerhafte Besetzung noch mal in Dissen durchzusetzen, erschien uns angesichts der immer noch anhaltenden Dauerpräsenz von einer knappen Hundertschaft unmöglich. Schnell entschieden wir uns dafür einen Platz auf der A33 Trasse in Borgholzhausen, dem nächsten Planfeststellungsteilstück zu besetzen. Dort,- so hofften wir, werden wir wohl weniger Bullenstreß haben. Zwar ist Eigentümer das Landesstraßenbauamt in Detmold, aber mit dem Bau ist es sicherlich noch zwei Jahre Zeit.
Als wir diesen wunderschönen Platz auf einer Brachfläche, umgeben von Wald und fernab von lauten Straßen, am Samstag, 27.1. bestzen, dauert das Glück nur wenige Stunden. Während zeitgleich in Dissen eine als "Abschied" geplante Nachtdemo zur Baustelle gerade zu Ende ging räumte eine aus ganz Ostwestfalen zusammengewürfelte Einsatzhundertschaft den Platz in Borgholzhausen/Ostbarthausen. Aber davon lassen wir uns nicht unterkriegen. Nur zwei Tage später sind wir wieder auf dem Platz. Diesmal allerdings sind die Bullen noch fixer. Auch eine dritte Besetzung beschert uns lediglich den Rekord den Platz 22 Stunden halten zu können. Als die Bullen kommen, flüchten wir uns, um Verhaftungen vorzubeugen auf die Bäume. Das 7 Meter hohe Tipi, in dem wir die Nacht verbrachten, wurde von einem "Abbruchunternehmen" abgerissen.
Wir sind jetzt zwischen 30 und 40 Leute in unsererGruppe, es hat sich wohl rumgesprochen das immer gut Action angesagt ist. Aber sie wollen die harte Linie fahren. Eine symbolische Bestzung des Landesstraßenneubauamtes in Detmold, mit der wir auf die Anstifter dieser Räumungsorgien aufmerksam machen wollen, ruft wieder eine neue Hundertschaft auf den Plan. Während diesen ganzen Zeit haben wir, um 40 Leute überhaupt unterbringen zu können, eine teils staatliche und teils in Besitz des Bauerns befindliche Fläche besetzt, um zunächst solange eine Basis zu haben bis wir den Platz in Borgholzhausen haben.

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